Architekt, Michael Lauber im Interview

Architekt, Michael Lauber im Interview

Lieber Michael, du bist nun seit über 10 Jahren für das CERVO als Architekt tätig, was hat Dich am meisten geprägt in den vergangenen Jahren?

Daniel und Seraina Lauber hatten vor über einem Jahrzehnt klare Vorstellungen für die Zukunft des «Cervo Mountain Resort»: Für ihre Gäste ein Zuhause in Zermatt schaffen. Die bauliche Umsetzung wurde zu einem Vorzeigeprojekt in der Hotellerie. Und damit wurde unser Architekturbüro immer in Verbindung gebracht. Bei mls Architekten betreute Roman Moser bis anhin das Cervo-Projekt. Nun darf ich «Cervo 2020» betreuen und mit einem umfangreichen Umbau den Weg zu einem neuen Gästeerlebnis ebnen.

Das CERVO ist ja an sich kein „normales“ Hotel, sondern ein Lebensgefühl mit einem Rundumservice. Das Projekt war im 2009 sehr fortschrittlich, resp ist es immer noch. Gab es damals auch Kritik oder hast du dich nicht von anderen Urteilen leiten lassen?

Das Cervo Mountain Resort war und ist gedanklich immer einen Schritt voraus. Dass man damals mehrere Chalets statt eines grossen Gebäudekomplexes gebaut hat, zeugt von Weitsicht. Unsere Philosophie verpflichtet uns, nicht für Bauherren, sondern für Gäste Hotels zu planen. Daniel und Seraina Lauber kennen die Bedürfnisse der Gäste bestens. Ihre Vorstellungen physisch im Umbauprojekt umzusetzen, macht einfach nur grosse Freude.

Im Cervo fühle ich mich wie in einem grossen Wohnzimmer. Es fühlt sich an, wie Zuhause zu sein.

Michael Lauber, Architekt HF, CAS Immobilienbewerter FH

Wie bist du das Projekt CERVO von Grund aus, als Architekt angegangen? Von welchen baulichen Herausforderungen wusstet ihr bereits bei der Planung respektive wie spontan musstet ihr während des Baus sein? Die Lage des CERVO ist ja nicht gerade als normal zu bezeichnen.

«alpine architexellence»: Der Slogan von mls Architekten verrät, dass wir gewohnt sind, in den Bergen mit steilen und engen Verhältnissen zu bauen. Spontanität wurde von uns nie gefragt. Denn Daniel und Seraina Lauber wussten von Anfang an, was sie wollten. Unsere Aufgabe war es, wie man die fortschrittlichen Ideen baulich und gemäss Baureglement umsetzen konnte.

Mit Blick nach vorne dürfen wir auch für die Konzepterweiterung Beyond Exploring auf dich als Architekt zählen, was uns sehr freut. Wie beschreibst du das Projekt aus deiner Seite? Welche Veränderungen darf es geben und wo sind Grenzen gesetzt?

Die Gastgeber im Cervo Mountain Resort gehen auf die Gäste ein. Damals wie heute. Sie fühlen und wissen, wonach den Gästen ist. Unser Leben ist zu oft von Hektik geprägt. Der neue Luxus ist die Entschleunigung. Für uns von mls Architekten ist es sehr spannend zu beobachten, wie sich das Gästeerlebnis in einem Jahrzehnt verändert hat und diese Veränderung baulich umzusetzen.

Mit dem Umbau der Private Spas in den bestehenden Chalets zu einer zentralisierten Wellness und Ruhebereich, wagt das CERVO einen grossen Eingriff, eventuell sogar weniger Chalet Feeling zu kreieren mit welchen Argumenten kannst du uns da anderweitig überzeugen?

Entschleunigung ist ein Lebensgefühl. Um dieses Lebensgefühl zu spüren, gehört die Natur, Yoga, Nachhaltigkeit oder ein entspannendes Wellness-Angebot dazu. In einem kleinen Raum bleibt wenig Platz für all das. Mit dem Projekt Cervo 2020 wird dem Gefühl der Entschleunigung mehr Platz gegeben.

Was machst Du persönlich um Abzuschalten nach der Arbeit und wie lässt Du dich inspirieren für Deine Arbeit?

Im Moment denke ich nicht ans Abschalten. Sobald jedoch das Cervo mit der neuen Philosophie «Beyond Exploring» ins neue Zeitalter geht, freue ich mich auf einen Aufenthalt im Cervo!

Wie fühlt man sich generell am Ende solcher grossen Projekte, wenn man das Endprodukt dann umgesetzt hat? 

Für uns sind die Momente, bei denen der Architekt das Projekt abschliesst, sehr emotional. Bei einem Projekt wie dem Cervo 2020 werden wir über Monate an Details feilen. Übergibt der Architekt das Projekt, fühlt es sich an, wie wenn ein Kind von Zuhause auszieht. Es ist ein Abschied. Du hast es geformt, jetzt muss es alleine zurechtkommen.

Vielen Dank Michael für deine Zeit und dein Engagement für das CERVO Mountain Resort. Wir freuen uns auf das neue Projekt.

www.cervo.swiss

Architekturbüro mls architekten sia ag – Hofmattstrasse 7 – 3920 Zermatt
Redaktion Bruno Kalbermatten – Route de Marigny 6 – 3963 Crans-Montana

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